die familienwerkstatt
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94336 Windberg
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Werte in Familie und Partnerschaft – das neue Hörbuch von Jesper Juul



Die Werte oder Wertvorstellungen, die wir zwei bis drei Jahrhunderte lang hatten, sind mehr oder weniger verschwunden.
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Hörprobe

NEU:
Die kompetente Familie – das Hörbuch von Jesper Juul


Kompetenzstärkung für Eltern. Endlich als Hörbuch in ungekürzter Fassung

Die Kunst auch in schwierigen Situationen gute Entscheidungen zu treffen. Das familylab-Buch Spieldauer 4 Stunden 50 Min. ungekürzt im Download

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familylab gibt Eltern und Fachleuten Ideen, was sie tun können, wenn sie andere Wege gehen wollen um bessere Ergebnisse zu bekommen. Sehen Sie zwei Beispiele für die Eltern-Arbeit im familylab VIDEO_ansehen
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Der Psychoanalytiker Prof. Dr. Arno Gruen


…warum es so wichtig ist, zur eigenen Wahrheit zu finden:
"Wird einem kleinem Menschen der Willen eines übermächtigen Erwachsenen aufgezwungen, macht er automatisch das Fremde zum Eigenen und wird sich dadurch fremd. Statt eine eigene Identität zu entwickeln oder sein Selbst zu entdecken, muss er Gefühle und Wahrnehmungen aufgeben, einfach aus panischer Angst davor, die Verbindung zu den Eltern zu verlieren. Wird ein Kind einmal in diese Richtung gezwungen, klammert es sich unter Umständen sein Leben lang an Autoritäten. Die Unterdrückung alles Eigenen löst Hass und Aggressionen aus, die sich nie gegen den Unterdrücker richten, sondern meistens andere Opfer suchen."

»Wenn ein Erwachsener
und ein Kind sich zunächst
unterschiedlich zu einem
spontanen Wunsch des
Kindes stellen,
ist es nicht so wichtig, ob
ihr Gespräch dazu führt, dass
einer von beiden die Meinung
wechselt oder ob beide an
ihren Standpunkten festhalten.

Es ist die Qualität der
Diskussion, die über den
Charakter ihrer Beziehung
und ihre Beurteilung
des Ergebnisses entscheidet.«

Jesper Juul in »Nein aus Liebe«


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Damit uns Familie gut tut – familylab in der Familie
Sie haben hier Zugang zu einer großen Auswahl an spannenden Artikeln von Jesper Juul und verschiedenen Autoren. In einer Kurzbeschreibung können Sie das Thema auswählen, über das Sie gerne lesen möchten, und den vollständigen Artikel als PDF öffnen und/oder auf Ihren Computer herunterladen.

Eine der Kernfragen für Eltern lautet: Welches Menschenbild habe ich? Denke ich das Kind ist das Produkt meiner Erziehung, oder denke ich das Kind entwicklet sich im Wesentlichen selber?

Die Fragen zu Familie/Schule/Bildung sind immer auch die Fragen unserer Gesellschaft woher wir kommen, wo wir stehen und wo wir hinwollen. Im Beschreiben von gelingenden Beziehungen – und was wir tun können um unsere Beziehungen zu verbessern – liegt mehr Kraft zum Umdenken, als im wiederholten Anprangern manchmal hoffnungslos erscheinender Verhältnisse. Wenn wir gute Menschen »machen« wollen werden wir sie nicht bekommen, das ist ein der Krisen der Pädagogik. Lehrpläne die kein Denken auslösen sind nicht wert gewusst zu werden. Eine Gesellschaft die ihre jungen Menschen nicht braucht, und sich dieser Unwille ausdrückt indem sie ihre Kinder in Schulen zwingt und mit Lehrplänen abfüllen will – die noch nicht einmal der Frage stand halten wozu sie dienen – zieht ihre eigenen Zerstörer groß.

Wir freuen uns, wenn Sie sich Artikel herunterladen, ausdrucken und als Gesprächsgrundlage nehmen um das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Wir versuchen, den manchmal stecken gebliebenen Dialog, in Gang zu bringen. Damit Eltern, Kinder, Schüler, Lehrer, Firmenleitungen, Abteilungsleiter, Mitarbeiter, Partner, Väter und Mütter darin unterstützt werden die – für sie selbst – stimmigen Antworten zu finden. Viel Freude wünscht Ihnen Ihr familylab-team!


Das familylab-Leitbild lässt sich in einem Wort ausdrücken: Gleichwürdigkeit!
 
»Gleichwürdig bedeutet nach meinem Verständnis sowohl »von gleichem Wert« (als Mensch) als auch »mit demselben Respekt gegenüber der persönlichen Würde und Integrität des Partners. In einer gleichwürdigen Beziehung werden Wünsche, Anschauungen und Bedürfnisse beider Partner gleich ernst genommen und nicht mit dem Hinweis auf Geschlecht, Alter oder Behinderung abgetan oder ignoriert. Gleichwürdigkeit wird damit dem fundamentalen Bedürfnis aller Menschen gerecht, sehen, gehört und als Individuum ernst genommen zu werden.« (Jesper Juul, ‚Was Familien trägt', S. 24, Kösel-Verlag 2006)
»Jede Eltern-Generation hat sich seit jeher in ähnlichen Situationen befunden: ‚Wir wollen es nicht so wie unsere Eltern machen, wir wollen es besser machen.' Das Einmalige aber ist heute, dass das seit vielen Generationen bekannte, auf Gehorsam beruhende Erziehungsmuster überhaupt nicht mehr greift. Die Eltern-Generation von heute hat sich radikal von der Vergangenheit abgewendet und sucht etwas anderes - dieses ‚Andere' hat sich noch nicht wirklich herauskristallisieren können und wird deshalb von jedem unterschiedlich definiert.« (Jesper Juul ‚Aus Erziehung wir Beziehung', S. 9, Herder spektrum)

 
Wenn Kinder auf das Freundlichsein der Eltern mit ‚Ungehorsam' reagieren, wenn sie ungehalten werden und nicht wie erwartet zurücklächeln, dann greifen manche Eltern automatisch auf die radikalen Erziehungsmethoden der Vergangenheit zurück und fühlen sich hilflos. Warum? Weil sie noch keine Alternativen gefunden haben. Weil Sie am eigenen Leib gespürt haben, dass diese Methoden schaden! Den Eltern und den Kindern! Wir meinen schon längst alle Überbleibsel der autoritären Erziehung hinter uns gelassen zu haben, aber die Praxis in den Familien sieht noch immer anders aus. Die Wirkungen die sich bei den Kindern und deren Auffälligkeiten ablesen lassen sind der Beweis dafür.
Hier bietet familylab professionelle Unterstützung! Familylab bietet Orientierungshilfen, deren Basis nicht mehr das ‚Prinzip Gehorsam' ist. Es geht um Gleichwürdigkeit, elterliche Wertschätzung, Hinführung zu Eigenständigkeit. Es geht darum sich endlich davon zu lösen, dass mehr Druck, Angstmacherei, Unterjochung, ein Weg zu freien, kreativen Menschen sein könnte.
 
»Ich bin also keineswegs der Meinung, dass Kinder nicht erzogen werden sollten, aber ich meine damit nicht, dass Erwachsenen Kinder dauernd korrigieren, sondern ich meine, dass Erwachsenen sie ins Leben hinein begleiten können - dafür brauchen Eltern sehr viel Geduld. - Im Dänischen kann man mit dem Wort „erziehen“ zweierlei ausdrücken: „erziehen“ im herkömmlichen Sinne von „korrigieren, maßregeln“, aber auch „erziehen“ im Sinne von „großziehen“, und das heißt jemandem helfen, erwachsen zu werden, ihn sozusagen ins Leben „hineinziehen.“ Und diese zweite Bedeutung von „erziehen“ ist mir sehr sympathisch.« (Jesper Juul, ‚Aus Erziehung wird Beziehung', S. 27, Herder spektrum)

 

»Ich strebe kein Modell an. Ein Modell im Kopf lässt die Wirklichkeit da draußen ersterben - sprich: Das Modell wird ihr nicht gerecht! « Jesper Juul


Deshalb bietet familylab keine Methode an die Sie nur anwenden brauchen und dann läuft die Partnerschaft, die Erziehung, wie geschmiert. Es gibt die Veränderung der eigenen, inneren Haltung, die Bereitschaft sich als gleicher Mitspieler zu sehen, der seine Erfahrungen einbringt und um ein gutes Ergebnis bemüht ist. Dabei gibt es Verhandelbares und nicht Verhandelbares. Das Rad muss nicht jeden Tag neu erfunden werden. Gleichwürdigkeit hat nichts mit antiautoritärer Erziehung zu tun! Eltern haben die Führungsrolle. Familylab Eltern sehen sich als Leuchttürme die ständig klare, deutliche Signale geben, damit Kinder im Lauf der Zeit lernen, einen sicheren Kurs zu halten. Die wissen, und ein Gespür dafür entwickeln, was nach dem ‚Na, wie geht's' kommen könnte... Die bereit sind in Kontakt mit sich und ihren Kindern zu kommen. Die sich wirklich interessieren, für sich und ihr Leben, und für das ihrer Kinder. Die die Qualität ihrer Beziehungen höher einschätzen als die Quantität. Mit diesen Bestrebungen sind wir ständig auf dem Weg, und manches misslingt! Na und? Wir gehen weiter und übernehmen dafür die Verantwortung, was falsch gelaufen ist.

 
familylab liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Kinder sozial kompetent geboren werden und unserer ‚Zucht und Ordnung' nicht bedürfen. Mehr noch: Mit den Erziehungsgrundsätzen des Absolutismus legen wir die Grundlage für spätere Konflikte: Wir erziehen angepasste Jasager die in einer Welt, die immer mehr die Eigenverantwortlichkeit fordert und Kompensationen wie Drogenmissbrauch bestraft, unterzugehen drohen.
Wir Eltern haben die Verantwortung für die Ergebnisse ihrer Erziehung! »Wer seine Familienmitglieder gleichwürdig behandelt, entscheidet nicht über ihre Köpfe hinweg, bevormundet nicht, unterdrückt nicht, macht niemanden lächerlich, doch mit Nettigkeit oder Gelassenheit hat dies nichts zu tun. Wir können andere ohne weiters gleichwürdig behandeln, auch wenn wir wütend oder unglücklich sind. Nur zwei Gefühle sind es, die uns dran hindern, Gleichwürdigkeit zu praktizieren, und zwar (unsere eigene) Abscheu und Verachtung.« (Jesper Juul, Was Familien trägt - ein Orientierungsbuch, Kösel-Verlag 2006)

Zitate von Jesper Juul
 
»Es muss doch Grenzen geben!«, sagten die Erwachsenen zueinander, während sie sich gegenseitig Absolution erteilten und weiterhin die Köpfe über den Unverstand der Jugend schüttelten.« Die kompetente Familie – das familylab-Buch S.21

»Familien entwickeln sich dann am besten, wenn ihre Mitglieder voneinander lernen, anstatt sich zu belehren.« ‚Was Familien trägt' Kösel-Verlag 2006

»Wenn Eltern sich überwiegend machtlos fühlen oder sich scheuen Verantwortung und Autorität zu übernehmen, leiden die Kinder.«


»Gleichwürdigkeit ist die einzige Alternative zum überkommenen patriarchalischen Familienmodell mit seinen klaren Hierarchie: der Mann und Vater an der Spitze, danach die Frau und Mutter, schließlich die Kinder.«

»Von elementarer Bedeutung ist zweifellos, dass die Erwachsenen in einer Familie überhaupt Wertvorstellungen besitzen - etwas, woran sie glauben; Überzeugungen, für die sie eintreten. Mit aller Vorsicht möchte ich hinzufügen, dass diese Werte niemals wichtiger sein dürfen als der Mensch an sich.«

»Das Entscheidendste für das Wohlergehen und die Entwicklung der Kinder ist die Art und Weise, mit der Eltern von ihrer psychologischen und physischen Macht Gebrauch machen.«
 
»Eine der destruktivsten Formen der Macht ist Ohnmacht«

»Es geht darum, so lange und ausführlich miteinander zu reden, dass sich alle gehört und ernst genommen fühlen - und zwar nicht, weil Kinder ein Recht auf Einfluss hätten, sondern weil die Gemeinschaft von ihrer Mitwirkung profitiert.«

»Fragen eignen sich am besten, wenn es dem Fragesteller um eine konkrete Information geht. Als Ausdruck persönlichen Interesses sind sie nur von begrenztem Wert, und vor allem dienen sich nicht dem gleichwürdigen Dialog. Der Fragende kann sich hinter seinen Fragen verstecken, während der andere sich öffnen muss.«

»Kinder hören nach zehn bis zwölf Jahren oft damit auf, die Fragen ihrer Eltern zu beantworten - oder sie antworten ebenso routiniert und unpersönlich, wie sie gefragt wurden.«
alle obigen Zitate ‚Was Familien trägt' Kösel-Verlag

Konflikte
 
»Da ein Konflikt als eine Situation definiert ist, in der zwei Menschen etwas Unterschiedliches wollen, besteht mindestens die Hälfte der gemeinsamen Zeit von Kindern und Eltern aus Konflikten.« ‚Was Familien trägt', S. 102, Kösel-Verlag 2006)

»Ein destruktiver Konflikt ist ein Konflikt, der sich in immer kürzeren Abständen wiederholt, stets um dasselbe Thema kreist und auf beiden Seiten zu wachsender Aggressivität führt. Wenn dies geschieht, bedeutet es in neun von zehn Fällen, dass es an der Zeit ist, die Eigenverantwortung der Kinder an ihre rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.«

»In einer intakten Familie gibt es permanent größere und kleinere Konflikte. Je mehr man versucht ihnen aus dem Weg zu gehen, desto größer werden sie und schaden der Beziehung.«

 
»Man sagt "ja" wenn man ja meint, und "nein", wenn man nein meint, und wenn man zweifelt, sollte man sich Zeit zum Nachdenken geben. Ist es wirklich so einfach? Ja, das ist es tatsächlich, wenn man in der Lage ist, eine Entscheidung zu treffen.«

»Über Generationen hinweg wurden die Bedürfnisse der Gruppe oder Familie als Argument benutzt, um den Einzelnen in seiner Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten einzuschränken und zu behindern. - Hingegen weisen alle Erfahrungen aus der therapeutischen Praxis darauf hin, dass ein intaktes Eigenverantwortungsgefühl auch ein Gewinn für die Gemeinschaft ist.«

»Einem Menschen, der seine Eigenverantwortung kennt, können wir nur gleichwürdig oder gar nicht begegnen.«

»Streiten belastet die Beziehung. - Ein Streit entsteht, wenn die Parteien nicht für sich, sondern über den anderen sprechen, und endet stets damit, dass es einen Gewinner und einen Verlierer gibt.«

 
»Kinder werden nicht unglücklich, wenn sie ein Nein hören. Sie werden frustriert, aber das ist etwas ganz anderes. Die Kindheit ist ein langer Lernprozess, in dem Frustration und Lerneffekt unauflöslich miteinander verbunden sind. Kinder brauchen empfindsame und sensible Eltern, nicht sentimentale.« alle obigen Zitate ‚Was Familien trägt' Kösel-Verlag



 
»Eigentlich braucht jedes Kind drei Dinge«, sagt der Neurobiologe Prof. Dr. Gerald Hüther in dem Film Kinder!: »Es braucht Aufgaben, an denen es wachsen kann, es braucht Vorbilder, an denen es sich orientieren kann und es braucht Gemeinschaften, in denen es sich aufgehoben fühlt.« Zitat Prof. Dr. Gerald Hüther

In der familienwerkstatt wollen wir die Spuren des Gelingens in unseren eigenen Beziehungen wieder aufnehmen. Den ermüdenden Beziehungsalltag kennen wir schon. Es erscheint uns wichtig unseren Möglichkeitssinn weiterzuentwickeln. Jedoch nicht wegzuträumen, sondern dabei den Wirklichkeitssinn im Auge zu behalten. Der Möglichkeitssinn – wie wollen wir unsere Beziehung – diesen Möglichkeiten Sinn und Kraft zu verleihen, auch dafür ist familylab angetreten.

 
Kinder können im Großen und Ganzen die Eigenverantwortung in folgenden Punkten übernehmen: Sie können von Geburt an die Verantwortung für ihren Geschmack und Appetit übernehmen. Sie können die Verantwortung für den Charakter der Beziehungen zu Erwachsenen übernehmen, die nicht ihrer unmittelbaren Familie angehören. Ungefähr zur Zeit der Einschulung können sie die Verantwortung für ihr Schlafbedürfnis übernehmen. Sie können die Verantwortung für ihre Hausaufgaben übernehmen. Für die Auswahl ihrer Freunde. Für Aussehen, Hygiene und Kleidung. Für den Umgang mit ihrem Taschengeld. Für ihre Gefühle und Handlungen.

Lösungen
 
»Wenn ich Kindern wirklich helfen möchte, dann kann ich das nur, indem ich ihre Eltern mit einbeziehe. Ich verstehe mich als Beobachter und Diener des Durchschnittsmenschen. - Ich verlasse mich auf das, was ich beobachte, und stelle fest, dass die meisten Eltern aus Unwissenheit scheitern.«
 
»Um Eltern zu helfen, mit ihren Kindern in Berührung zu kommen, musste ich eine ganze Reihe praktisch-pädagogische Fähigkeiten entwickeln und es üben, schwierige Zusammenhänge einfach zu erklären, ohne sie zu simplifizieren. Wissen allein reicht nicht, man muss Erfahrungen sammeln, immer unterwegs bleiben und bereit sein, dazuzulernen.«

»Für die die ausrufen: „Kinder brauchen Grenzen!“ bedeutet dies: „Ich darf meine Macht ausüben!“ denn schließlich kommt das den Kindern zugute. Nein, das ist nicht so! Menschen brauchen Grenzen - ja, aber für sich selbst, und keiner ist dazu befugt, anderen Menschen Grenzen zu setzen. Wenn du in einer Gesellschaft lebst, brauchst du ein paar Regeln - ich bin nicht gegen Regeln, aber ich bin sehr wohl dagegen, wenn du deine ins Wanken geratene Beziehung retten möchtest, indem du Regeln aufstellst. Das funktioniert niemals - oder nur für eine kurze Zeit! « Jesper Juul

Praktische Anleitung

»Wir können jetzt eine Liste der Qualitäten erstellen, über die Eltern in Ausübung ihrer Führungsrolle verfügen sollten, um Kindern optimale Entwicklungschancen zu ermöglichen. Mit ‚früher' sind Qualitäten beschrieben die noch vor einer Generation Gültigkeit hatten.«
 

    Früher:
  • Rollenspiel
  • Autoritäre Lenkung
  • Kontrolle
  • Belehrung/Strafe
  • Kritik/Lob
  • Macht

    Jetzt:
  • Authentizität
  • Persönliche Autorität
  • Interesse
  • Dialog/Austausch
  • Anerkennung
  • Einbeziehung

»Schon kleine Kinder können in bestimmten Punkten die Verantwortung für sich selbst übernehmen. Über die Art und den Umfang sind wir uns noch nicht völlig im Klaren, doch bislang deutet alles darauf hin, dass die individuellen Unterschiede groß sind und die Übernahme natürlich davon abhängt, ob die Eltern ein Auge für diese Fähigkeit ihres Kindes haben oder vor allem damit beschäftigt sind, ihren Status als alleiniger Garant von Fürsorge und Verantwortung zu bewahren:
 
»Kinder können von Geburt an die Verantwortung für ihren Geschmack und Appetit übernehmen. Kinder können die Verantwortung für den Charakter der Beziehungen zu Erwachsenen übernehmen, die nicht ihrer unmittelbaren Familie angehören. Ungefähr zur Zeit der Einschulung können sie die Verantwortung für ihr Schlafbedürfnis übernehmen.

Sie können die Verantwortung für ihre Hausaufgaben übernehmen. Für die Auswahl ihrer Freunde. Für den Umgang mit ihrem Taschengeld. Für ihre Gefühle und Handlungen. Für ihre eigene Verpflegung, ihre Kleidung, Aussehen und ihre Hygiene. Für diese und weitere Dinge können Kinder die Verantwortung übernehmen, wenn sie ca. zwölf Jahre alt sind. Voraussetzung dafür ist allerdings die richtige Anleitung durch die Eltern. – Wenn einer Frau nicht gefällt, wie ihr Mann ihrem Sohn bei den Schularbeiten hilft, ist es wichtig, ihren Mann als seine Freundin und Partnerin anzusprechen und nicht als die Mutter ihres Kindes.« Jesper Juul, ‚Was Familien trägt', Kösel-Verlag

Unterstützung
 
»Wenn mein Kind verantwortlich sein soll, verliere ich als Mutter oder Vater Macht. Viele Eltern wollen das nicht. Sie reagieren fast beleidigt, sagen zu ihrem Kind, dann entscheide du eben selbst' und gehen weg. Das ist falsch. Eine ältere Dame hat mir eine wunderbare Geschichte erzählt. Sie wollte vom dritten Stock ihres Hauses mit dem zweijährigen Enkel die Treppe hinuntergehen. Sie nahm seine Hand. Aber das Kind sagte: ,Nein, ich mache das selbst.' Die Großmutter hielt es dann nur leicht an der Schulter. Als sie unten waren, hat das Kind glücklich gesagt: ,Ich habe das selbst gemacht, aber nicht allein.' Darauf kommt es an. Kinder brauchen ja Eltern, aber in einer neuen Rolle, mehr als Begleiter.« Jesper Juul, in einem Interview mit ‚Baby und Familie'