die familienwerkstatt
Mathias Voelchert GmbH
Oberbucha 4
94336 Windberg
Tel. 09962 2035110

mehr zu DAS WIRD SCHULE MACHEN
Alle TrainerInnen »Das wird Schule machen«
Verantwortung statt Gehorsam
Dialog statt Dogma
Beziehungskompetenz
Grundprinzipien
COMMUNITY MUSIC
Wenn Sie gern mit Menschen arbeiten, liegen Sie mit diesen familylab-Weiterbildungen richtig:

familylab-Lehrer-Training

familylab-Kita-Weiterbildung

Es gibt sie schon die neuen Schulen, eine davon ist die FRISCH-SCHULE = freie, inklusive Schule
Eine gleichwürdige Beziehung zweier Menschen ist darauf bedacht, den anderen zu sehen, als individuelle Persönlichkeit wahrzunehmen, in seiner Art wohlwollend zu begegnen und in seinem Lebensmodell ernst zu nehmen.

mehr dazu hier

und hier
Stressfaktor Schule
Deutschland zwischen Drill und Kuschelpädagogik. Welche Schule ist die richtige, welcher Weg im födera-
listischen Bildungsdeutschland der beste fürs Kind? »Nachhilfe ist die Bankrotterklärung unseres Schul-
systems« "Stressfaktor Schule" eine Sendung von VOX & Süddeutsche TV

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Das lernende Dreieck – – – Lehrer-Schüler-Eltern

4 Kompetenzen sind für Lehrer wichtig um die Qualität des Unterrichts zu verbessern (laut der pädagogischen Universität Dänemark): akademische Kompetenz, didaktische Kompetenz, Regel-Führungskompetenz, Beziehungskompetenz. – "Schule ist nicht für die Kinder da, sondern für die Gesellschaft."

VIDEO-Vortrag von Jesper Juul »Das lernende Dreieck – Lehrer-Schüler-Eltern«

VIDEO_Fragen an Jesper Juul

Wir müssen unsere Lehrer verwöhnen_pdf


Wo ist der Spendenbutton bei familylab.de, wo sind die blinkenden Werbeflächen?


Viele soziale Netzwerke führen wie selbstverständlich den Spenden-Button ein. Meinen nur auf blinkende Werbeflächen verzichten zu können, wenn genügend Spenden eingehen. Warum macht das familylab.de nicht?

Mehr dazu
Damit uns Schule gut tut – familylab in der Schule – Auf die Lehrer kommt es an!
Wer will, findet Wege. Wer nicht will, findet Gründe

Schulen können sich nur selbst verändern, das schaffen sie aber nicht alleine
Erst wenn wir für unsere Lehrer besser sorgen, wird es unseren Schülern besser gehen.
Lehrerweiterbildung – die Zukunftstechnologie unserer Wissensgesellschaft

Was Hänschen von seinen Eltern nicht lernt, lernt Hans von seinen Lehrern


Die Lehrerweiterbildung »Das wird Schule machen«

Alle TrainerInnen »Das wird Schule machen«



Die Beziehungsebene bestimmt die Inhaltsebene
Problemlösungsprozesse zwischen Menschen spielen sich zu 80 % auf der Beziehungsebene ab, sagt Prof. Dr. Paul Watzlawick. Diese Erkenntnis ist 50 Jahre alt. Die Beziehungsebene bestimmt die Inhaltsebene, weiß die systemische Forschung seit den frühen 60-iger Jahren (Palo Alto-Gruppe). In Schulen und Betrieben versuchen wir die Beziehungsebene auszuschalten. Das geht nicht so gut, wie wir täglich erleben. Das bedeutet für Schule: Die fachliche Kompetenz eines Lehrers sowie seine methodischen Fähigkeiten (oder das Schulinteresse der Schüler) sind notwendige aber keineswegs ausreichende Garantien für erfolgreichen Unterricht; sie wirken sich laut Watzlawick zu allenfalls 20 % auf den Unterrichtserfolg aus. 80 % der Unterrichtswirksamkeit – also des Unterrichtserfolges der Schüler – definiert sich allerdings primär über die Beziehungsqualität zwischen Lehrern und Schülern. Im besten Sinne erfolgreicher Unterricht, hat also zur Voraussetzung: »Gute Beziehungen zwischen Lehrer und Schüler«. (Mathias Voelchert)
Schule neu denken
DRUCK, MISSTRAUEN, KONTROLLE gehören zum Arbeitsalltag zu vieler Lehrer und Schüler (Untersuchungen sprechen von 60 % und mehr). Alle Arbeitspsychologen wissen: Das sind die krankmachenden Umstände. Wir wissen auch, dass Schule immer nur so gut sein kann wie die Gesundheit und Motivation der Lehrer! Was tun wir normalerweise? Wir bilden eine Arbeitsgruppe.

Fragen wir Lehrer UND Schüler in einer unabhängigen Umfrage, wie es ihnen wirklich geht, und beginnen dann sofort mit Änderungen: Abschaffung der Schulpflicht, Abschaffung der Verbeamtung, Entspannung der Lehrpläne. An der Abiturfeier unserer Tochter haben zwei Drittel der Eltern gestöhnt: "Gott sei Dank ist das endlich vorbei …"

"Jede Form von Druck, führt immer zum Rückfall in bereits bewährte Strategien. Bisweilen sogar zu Reaktionen, die schon während der frühen Kindheit gebahnt worden sind und – wenn es besonders eng wird – sogar zum Rückfall in anarchische Notfallreaktionen" (Hüther 2004).

Gesundmachende Umstände sind: Sinn in meiner Tätigkeit sehen, Selbstwirksamkeit, Handlungsspielräume, das Gefühl nicht ausgeliefert zu sein, statt kontrolliert zu werden auf ungute Weise, Transparenz. Da haben wir viel zu tun. Klar ist: Mit Arbeitsgruppen und Vermeidungsstrategien schaffen wir das nicht. Wir müssen Schule neu denken, kleine Korrekturen hier und da ändern nichts. Beweis: die letzten 30 Jahre Schulentwicklung in
80 % der Schulen. Diese Veränderung schaffen Schulen und Politiker nicht alleine, wir Eltern müssen uns stärker einbringen.

Lehrer die daran interessiert sind die jungen Menschen, die sie vor sich haben, zu erreichen, sollten also zuerst eine tragfähige Beziehung schaffen, bevor die Kinder überhaupt sinnvoll von ihnen lernen können. Alle Lieblingslehrer der Kinder wissen das, genau dieses Verhalten macht sie ja zu Lieblingslehrern. Das Wissen um die Wichtigkeit der Beziehung – um Lernen zu können – wird in der Lehrerausbildung kaum vermittelt und völlig unterschätzt. Das macht Unterrichten unnötig schwer – manchmal unmöglich. Wir bereiten unsere Lehrer schlecht auf die Realität an unseren Schulen vor. Und unsere Schulen bereiten, zum großen Teil, unsere Kinder schlecht auf das Leben vor. Schule hat sich ein künstliches Umfeld geschaffen, das fast nichts mehr mit dem echten Leben, "da draußen", zu tun hat. Beweis: Die vielen Abiturienten die direkt nach dem Abi studieren und nach Studienabschluss am liebsten die Praxis vermeiden würden, weil sie spüren oder schon wissen, dass im Beruf von Ihnen Fähigkeiten gefordert werden die sie nie gelernt haben. Da geht es ihnen wie den meisten Lehrern. – Wir haben also kein Wissensproblem, sondern ein Problem dieses Wissen umzusetzen, in unseren Schulen. Zu viele rufen noch: „Das geht nicht, das haben wir noch nie so gemacht“. Wollen wir also weiter auf diese Bewahrer, einer schädlichen Schulkultur hören, oder sagen wir ihnen: Danke, es reicht. Wir (Eltern, Lehrer, Verantwortliche) werden Schule zu unserem Wohl ändern._Mathias Voelchert

Auf den Lehrer kommt es an
 



Auf den Lehrer kommt es an:
Wie wichtig Lehrerinnen und Lehrer sind zeigt dieses US-Experiment: Gute und schlechte Lehrer wurden herausgefunden. Diese Lehrer haben eine Gruppe Schüler über 3 Jahre unterrichtet, deren Leistungsniveau zu Anfang bei 50 % lag. Die eine Hälfte wurde von guten Lehrern unterrichtet. Die andere Hälfte von schlechten Lehrern unterrichtet. Nach drei Jahren war das Leistungsniveau der Schüler, die vom guten Lehrer unterrichtet wurden bei 90 %, das Leistungsniveau der anderen Gruppe lag bei 37 %. Auf den Lehrer kommt es an.

Sehen Sie hier im WDR / Quarks & Co. Beitrag alle Infos dazu
Speziell ab 12 Min : 20 Sek. der Teil zur Wichtigkeit der Arbeit des Lehrers

Entscheidend kommt es auf die Lehrerinnen und Lehrer an, um das eigentliche Ziel von Bildung zu erreichen: Nämlich ein gelingendes Leben zu ermöglichen und aus Kindern Persönlichkeiten werden zu lassen. Dazu brauchen Lehrer Beziehungskompetenz, die wird ihnen in ihrer Ausbildung nicht zu Teil. Deshalb haben wir die Situation wie sie ist, an unseren Schulen. Um das zu ändern, bietet familylab Weiterbildungen mit erfahrenen Trainerinnen an zu den Themen: Beziehungskompetenz, Dialog mit Eltern, Persönliche & Professionelle Entwicklung, Kollegiale Reflexion, im Rahmen der Seminare »Das wird Schule machen« mehr dazu Wir brauchen keine anderen Lehrpläne, Schulen, Lehrer, Schüler, Eltern. Wir brauchen den Willen die Situation zu ändern und qualifizierte Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer und die Schulleitungen. Die Kosten dafür sind gering, der Bedarf an "Wille zur Änderung" enorm!

»Alle Überprüfungen des Wissens, das junge Menschen fünf Jahre nach Schulabschluss noch besitzen, laufen darauf hinaus, dass das Schulsystem einen Wirkungsgrad besitzt, der gegen Null strebt«. Prof. Dr. Gerhard Roth, Hirnforscher, Präsident der Studienstiftung des Deutschen Volkes

»Schule ist eine Ausleseinstitution. Sie fühlt sich nicht dafür verantwortlich, dass jeder die Inhalte versteht, sondern, dass jedem die Inhalte präsentiert werden.« Prof. Dr. Wolfram Meyerhöfer, Prof. für Didaktik der Mathematik an der Universität Paderborn.

Eine Gesellschaft die so tut als brauche sie einen großen Teil ihrer jungen Menschen nicht, lähmt sich selbst und zieht ihre eigenen Zerstörer groß. Eine Gesellschaft, die ihre Kinder in Schulen zwingt und mit Lehrplänen abfüllen will – die nicht einmal der Frage standhalten, wozu sie dienen – erzeugt Ignoranz gegenüber Schule und gegenüber Lernen an sich. Dagegen steht die Erkenntnis: »Jeder wird gebraucht – wir dürfen keinen verlieren!« Dies zu ändern ist die Verantwortung von uns Erwachsenen.

»Gehorsam zerstört Menschen, er erzieht nicht. Gewalt und Bestrafung dürfen kein Mittel der Lehrer und Eltern sein, Kindern ihren Willen aufzuzwingen. Kinder resignieren dann nur. Erziehung funktioniert nur gemeinsam. Kinder lernen nicht durch Disziplinierung, sondern durch ehrliche Anerkennung (das ist kein Dauer-Lob).« Jesper Juul

Die Fragen zu Familie/Schule/Bildung sind immer auch die Fragen unserer Gesellschaft, woher wir kommen, wo wir stehen und wo wir hinwollen. Im Beschreiben von gelingenden Beziehungen – und was wir tun können um unsere Beziehungen zu verbessern – liegt mehr Kraft zum Umdenken, als im wiederholten Anprangern manchmal hoffnungslos erscheinender Verhältnisse. Wenn wir gute Menschen »machen« wollen werden wir sie nicht bekommen, das ist eine der Krisen der Pädagogik. Lehrpläne, die kein Denken auslösen, sind nicht wert gewusst zu werden.



Schüler und Lehrer wollen sich wertvoll fühlen
 
»Kinder werden mit sozialen Kompetenzen geboren, und sie haben das Bedürfnis, Beziehungen zu anderen einzugehen, um sich entwickeln zu können. Das heißt auch, dass sie von Beginn an das Bedürfnis haben, sich in der Beziehung zu ihrem nächsten Erwachsenen wertvoll zu fühlen, und, dass die Verbindung in beide Richtungen verläuft: Nicht nur die Erwachsenen geben dem Kind etwas, auch das Kind gibt etwas zurück und wirkt auf die Beziehung ein, die von Beginn an eine Subjekt-Subjekt-Beziehung ist. Das Bedürfnis des Kindes, sich in der Beziehung zum nahen Erwachsenen wertvoll zu fühlen bedeutet, dass es kompetent mit jeder Form von erwachsenem Verhalten zusammenarbeitet, egal ob es für sein eigenes Leben konstruktiv oder destruktiv ist.«

Die Zusammenarbeit mit dem destruktiven erwachsenen Verhalten hat Konsequenzen für die Integrität des Kindes, weil es sich in diesen Situationen mehr anstrengen muss, als es alters- und entwicklungsbedingt verkraften kann. Wenn Kinder oder andere Menschen sich über ihre eigenen Kräfte hinaus anstrengen müssen, um sich in einer Beziehung wertvoll zu fühlen, folgt diesem „Überanstrengen“ immer ein Unbehagen und ein Ungleichgewicht, und dieses Unbehagen wird oft im Verhalten zum Ausdruck kommen. Viele Störungen des Verhaltens, der Konzentration und der Aufmerksamkeit haben somit ihre Wurzeln in den Beziehungen, in denen das Kind lebt. Natürlich sind die nahen Beziehungen zu den Eltern oder denjenigen, die die Eltern vertreten, am bedeutsamsten. Das ist unter Lehrern und Erziehern seit Langem allgemein anerkannt. Dagegen war es schwieriger zu akzeptieren, dass auch die kindliche Beziehung zum Lehrer und Erzieher von großer Bedeutung ist. Wenn Kinder z. B. zur Untersuchung an die PPR (pädagogisch-psychologische Beratungsstelle) überwiesen werden, liegt der Fokus im Großen und Ganzen immer auf dem Verhalten des Kindes und nicht auf der Beziehung zwischen Fachperson und Kind.« Auszug aus Helle & Elsebeth Jensen »Dialog mit Eltern – Gelungene Lehrer-Elterngespräche.


Lehrer in Ihrer Arbeit und persönlichen Kraft stärken
 
Lehrerinnen und Lehrer in Ihrer Arbeit und persönlichen Kraft zu stärken dazu bietet »familylab« hilfreiches an. Wir wollen nicht reklamieren und bemängeln sondern Alternativen aufzeigen und vermitteln. Denken in Alternativen statt in Gegensätzen nennen Jesper Juul und Helle Jensen diese Vorgehensweise.

Unser Angebot richtet sich an Menschen in Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen, aller Art. Dabei bieten wir kein Konzept oder eine Methode an, sondern weisen darauf hin, dass die Verantwortung für die Qualität der Beziehung bei den Eltern / Lehrern / Erwachsenen / bei der Leitung liegt. Um diesen Prozess in Gang zu bringen bieten wir unterstützende Denkmodelle an!

Wir bieten Weiterbildungen für Lehrerinnen und Lehrern an, Schwerpunkte sind:

» Kollegiale Reflexion
» Beziehungskompetenz
» Persönliche & professionelle Entwicklung
» Individuelle Begleitung und Coaching von Fachkräften in der Bildung
» Entwickeln einer neuen Schulkultur mit Schulleitungen und Lehrerteams
Rufen Sie an 09962 2035110, oder schreiben Sie uns voelchert@familylab.de


Das wird Schule machen: Die neue »Ära der Verantwortlichkeit«
Heute meinen viele, was sie geworden sind, das seien sie nicht wegen, sondern trotz ihrer Schulen und Hochschulen.
 
„We learned more from a three minute record from Bob Dylan, than we ever learned in school“ (Bruce Springsteen, No Surrender, 1984)

Das wird Schule machen: Die neue »Ära der Verantwortlichkeit« bedeutet das Ende des Freund-Feind-Denkens. Unsere Schulen leisten nicht das was sie sollten. Vieles von dem wie wir heute noch Schule denken (und betreiben) tut Schulleitern, Lehrern, Eltern und Schülern nicht gut. Jetzt ist es Zeit das zu ändern. Wir fangen mit Lehrerinnen und Lehrern an die daran interessiert sind die Qualität zu ihren Kollegen und zu ihren Schülern zu verbessern. Dazu bieten wir Lehrer-Weiterbildung an. Diese Weiterbildungen beinhalten Themen wie »Beziehungskompetenz« und »Kollegiale Reflexion« aber auch für andere von Ihnen gewünschte, spezielle Themen können wir Seminare vorbereiten. Gerne machen wir Ihnen ein Angebot!

Deutsche Schulen werden sich von Auslese und Gleichschritt verabschieden, sie werden sich entschließen jeden Schüler in seinen Stärken individuell zu fördern, damit kein Kind zurück bleibt. Dafür gibt es keinen Masterplan, allerdings werden nicht mehr wie früher viele mitreden können und keiner zuständig sein. Die Schulleitungen werden gemeinsam mit Lehrerteams und zusammen mit Eltern und Schülern an einem Strang ziehen. Junge Menschen arbeiten in altersgemischten Gruppen. Mal mit, mal ohne Lehrer – weil diese Schüler das lernen wollen was sie sich vorher zum Ziel gesetzt haben. Die neue Schule praktiziert ein Lernen, das auf Selbstständigkeit, Individualität und Bestärkung setzt. Das ist keine Utopie. Diese Schulen gibt es weltweit, auch in Deutschland, mit besten Ergebnissen und mit der Freude am Lernen. Und es gibt ein Geheimnis warum diese Schulen so gut funktionieren: Es ist die positive Grundhaltung zu den Schülern. Wir werden Schulen schaffen, an der Schüler und Lehrer jeden Tag auf Neue die Erfahrung machen: Es ist gut, dass ich hier bin. Was ich tue ist sinnvoll und weil/obwohl es anstrengend ist, bin ich hinterher zufrieden. Dazu brauchen wir keine neuen Schulen mehr und nicht mehr Geld – zuerst brauchen wir ein anderes Denken! Und wir werden andere Wege gehen müssen wenn wir andere Ergebnisse wollen. Dazu wollen wir Lehrer, Schulleitungen, Lehrplangestalter ermutigen.


Die Würde des Schülers und die Würde des Lehrers ist unantastbar.
Lehrer zu sein ist ein helfender Beruf. Lehrer helfen den Kindern Kenntnisse zu erwerben und die Welt zu begreifen. Durch die individuelle Hilfe beim Lernen erweisen sie den Schülern besondere Achtsamkeit.
 
»Ich glaube, dass wir an einer Zeitenwende stehen, etwas wie eine zweite Aufklärung, wo es nicht mehr um die Gestaltung im Außen geht, sondern wo es darum geht uns selber zu verstehen. Uns selbst gegenseitig die Chance zu geben unsere Potenziale zu gestalten! Dazu bräuchten wir keine andere Schule! Dazu bräuchten wir eine andere Beziehungskultur.« Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther

Jedes Kind ist anders: »Die motorische Aktivität im Alter zwischen 1 und 15 Jahren liegt (bei völlig 'gesunden' Kindern) bei 2000 Arm- + Beinbewegungen – pro Stunde! Der Wortschatz mit 5 Jahren liegt (bei völlig 'gesunden' Kindern) zwischen 1500 und 7000 Worten. Obwohl die o.g. tausendfach belegten Beobachtungen seit Jahren bekannt sind, setzt unsere Schulsystem auf Vereinheitlichung/Homogenisierung im Unterricht. Dabei ist völlig klar: »Wir kriegen die Vielfalt nicht weg! Je schneller wir das kapiert haben, desto besser für die Kinder«! Die Verschiedenheit liegt im Kind selbst! Die Vielfalt in den Kindern ist so groß, dass wir mit Normvorstellungen z. B. in der Schule nicht weiterkommen. Ein sprachbasiertes Schulsystem bevorzugt Mädchen. Das dreigliedrige Schulsystem ist ungerecht, weil es ungleiche Kinder auf ein nach Gleichheit strebendes System zwingt. Das ist reine Willkür und wird der Individualität/Vielfalt nicht gerecht. Das ist nur möglich wenn das Kind als Individuum gesehen und gefördert wird.« Prof. Dr. Remo Largo, auf dem II. Kongress der Schulerneuerer in Bregenz

»Schule darf sich nicht an der „Logik des Marktes“ orientieren. Die Entwicklung der jungen Menschen steht über dem Leistungsprinzip. Schule muss die Lebensprobleme der Jugendlichen so ernst nehmen wie deren Lernprobleme. Solch eine humane Schule ist die beste Leistungsschule. Unterricht ist nicht nur Stoffvermittlung, sondern eine helfende Beziehung von Lehrerinnen und Lehrern zu den Schülern.

Die Würde des Schülers und die Würde des Lehrers ist unantastbar. Kein Kind darf seelisch verletzt werden, seine Persönlichkeitsrechte müssen im Unterricht gewahrt werden. Jugendliche dürfen nicht durch Überforderung, Kränkung und Angst in eine hilflose Situation geraten, ebenso wenig Lehrerinnen und Lehrer. Schule ist immer noch ein Ort, an dem Demokratie kaum praktiziert wird. Eltern und Lehrer könnten durch Mitverantwortung für ein Schulklima der Zusammenarbeit eintreten. Schüler sind in der Lage, ihr Lernen mitzugestalten, das Lernen zu ihrer Sache zu machen.« Prof. Dr. Kurt Singer

»Das Beste, um das Selbstgefühl der Kinder zu stärken ist, sie bedingungslos zu lieben! Nicht weil sie schön, süß, gut erzogen oder tüchtig sind, sondern ganz einfach weil sie existieren.« Jesper Juul


Wir Erwachsenen tragen die Verantwortung für die Qualität der Beziehung
Die Beziehung zwischen Schülern und Lehrern entscheidet wie Lernen stattfindet.
Das Vertrauen in die Kinder lässt keine Kompromisse zu.
 
Wir Erwachsenen tragen die Verantwortung für die Qualität der Beziehung zu den Kindern und Jugendlichen. Beziehungskompetenz ist lernbar. Bei familylab bieten wir dazu hilfreiche Erfahrung an. Es ist leicht wenn Sie es wollen. Nichts von dem was wir anbieten ist einem guten Pädagogen neu, mittlerweile wissen wir auch warum das funktioniert was gute Pädagogen tun und das nicht was schlechte tun.

Das Vertrauen in die Kinder lässt keine Kompromisse zu. Gibt es ein Recht des Kindes/Schülers auf den eigenen Tag? Vermitteln wir unseren Kindern, dass das Leben (und somit auch Unterricht) sich nicht einfach ereignet, sondern gestaltet werden kann? Kinder fragen sich: Habe ich mir diese Lernarbeit ausgesucht oder muss ich das machen? Je nach dem gehen sie erfreut oder wenig erfreut damit um. (Das geht nicht nur Schülern so) – Individuelles und zukunftsfähiges Lernen, wie geht das?

Das alte Modell, dass Lehrer Informationen absenden, Schüler diese verarbeiten und abspeichern, um sie dann wieder bei Prüfungen abzurufen ist nicht mehr genug. »Lernen wird hier als Instruktion, als Verarbeitung und Abspeicherung des angebotenen Wissens aufgefasst, und es gilt dann nur die hierbei beteiligten Mechanismen zu optimieren. Ich will demgegenüber zwei Behauptungen aufstellen die neuro- und kognitionswissenschaftlich gut belegt werden können: 1. Wissen kann nicht übertragen werden; es muss im Gehirn eines jeden Lernenden neu geschaffen werden. 2. Wissensaneignung beruht auf Rahmenbedingungen und wird durch Faktoren gesteuert, die unbewusst ablaufen und deshalb nur schwer beeinflussbar sind.« Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth

»Es wird selbstverständlich angenommen, dass das Kind in seinen Motiven in Übereinstimmung, und nicht im Gegensatz zur Gesellschaft steht. Was immer es tut, wird als Handlung eines von Geburt an ‚richtigen’ Geschöpfes anerkannt«. Jean Liedloff


Das Geheimnis für eine bessere Schule ist bekannt
 
Das Geheimnis für eine stärkende Schulentwicklung ist einfach: Lehrer fangen bei sich selbst mit der Schulveränderung an (vielleicht sogar unterstützt von Ihren Schulleitungen und Schulverwaltungen) dann werden wir andere Ergebnisse in den Klassen bekommen. Man könnte sagen, die Qualität einer Schule macht sich an der Art und Weise fest wie sie mit Schülern umgehen, die gegen die Regeln verstoßen.

»Wir brauchen Schulen, in denen Kinder und Jugendliche Kompetenzen zur Lebensführung erlangen und alle wichtigen Bildungserfahrungen machen, alle ihre Fähigkeiten und Begabungen entwickeln können und die dazu beitragen, dass junge Menschen zu lebenszuversichtlichen, verantwortlichen, politikfähigen Bürgerinnen und Bürgern unseres demokratischen Gemeinwesens heranwachsen. Im 21. Jahrhundert darf es nicht mehr nur um das bloße Vermitteln von Lehrstoff gehen. Kinder und Jugendliche müssen vielmehr in die Lage versetzt werden, selbstständig Kompetenzen zu erlangen, Qualifikationen auszubauen, Bildung zu leben und zu erleben. Gefordert ist ein doppelter schulischer Perspektivwechsel - vom Lehren zum Lernen und vom Wissen zur Kompetenz«. Saarbrücker Appell für gelingende Schulen.

Rezepte? Die gibt es schon sagt Hans Grothe (Gründer von »Eltern«): »Gebt den Kindern was zu tun. Gebt den Kindern die Möglichkeit etwas können zu dürfen. Gebt ihnen die Möglichkeit zu Erfolgserlebnissen. Gebt ihnen die Möglichkeit, dass sie was sind und was fertig bringen«.

»Entgrenzungsschäden sind Krankheitssymptome unserer Erziehung. Wenn die Politik mehr Geld in Kindergärten, Schulen und in die Jugendarbeit investiert, um diese Schäden einzudämmen, wird das nur zu geringen Erfolgen führen, solange wir unser schadenerzeugendes Erziehungsdenken nicht repariert haben. Erziehen heißt nicht einfach wachsen lassen. Erziehung ist ein Prozess, der dem Kind Entgrenzungen und Begrenzungen in einem ausgewogenen Verhältnis erfahrbar macht und es erkennen lässt, dass seine existenzielle Mitte unauflöslich mit der Gemeinschaft verbunden ist, die es trägt und ihm Geborgenheit schenkt, es gleichzeitig aber auch als ganzen Menschen braucht mit all seinen Fähigkeiten, seiner Lebensfreude, seinem Lebensmut und seiner Verantwortlichkeit. Für die Politik bedeutet das: Will sie eine Gesellschaft, die erfolgreicher mit Freiheit und Entgrenzung umgeht, muss sie eine Bildungsoffensive in Gang setzen. Dieser wird aber eine Erziehungsoffensive vorausgehen müssen. Dazu wird es umso eher kommen, je bereitwilliger auch die Politiker zu ihrer persönlichen Mitte finden, die nicht in ihrer Partei oder bestimmten Machtstrategien liegen kann, sondern nur in ihnen selbst und in ihrer aufrichtigen Dialogbereitschaft mit den Menschen. Andernfalls wird alles bleiben, wie es ist: Die Politiker sprechen Teile des Menschen an und bekommen auch nur Teile von ihm als Antworten zurück – oder Schweigen.«
Von Rita Süssmuth: "Dennoch: Der Mensch geht vor. Für eine Umkehr in Politik und Gesellschaft", Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2007, S. 70f

Neue Erkenntnisse und altes Wissen: Wenn wir uns wohl fühlen lernen wir gern.

In den letzten Jahren konnten die Neurowissenschaften nachweisen, dass sich unsere Gehirne besonders in Kindheit und Jugend in Abhängigkeit von ihren Nutzungsbedingungen strukturieren. Man spricht von der Neuroplastizität des Gehirns. Entsprechend dieser strukturbildenden Lernfähigkeit menschlicher Gehirne entwickelt sich unsere Persönlichkeit seit frühester Kindheit aus der Summe unserer positiven und negativen sensorischen Eindrücke und emotionalen und psychosozialen Erfahrungen. So ist auch die Fähigkeit zu Aggressionen angeboren, Gewalt wird jedoch erlernt.

Was bedeuten diese Erkenntnisse für uns Eltern, Lehrer, Schüler? Können wir noch mit Schulen weitermachen in die ein Viertel der Schüler und Lehrer mit Angst und Unwohlsein geht? (Erhebung der Bundesregierung 2008)

"Wo kämen wir hin, wenn alle sagten: Wo kämen wir hin?" Und niemand ginge, um einmal zu schauen, wohin wir hinkämen, wenn wir gingen…" Kurt Marti, Schweizer Schriftsteller


Jugendliche bekommen die Botschaft aus der Welt der Erwachsenen:
»Ethisches Verhalten zahlt sich nicht aus.«

78 % der westdeutschen Jugendlichen (und 88 % der ostdeutschen) sind der Meinung, dass man in unserer Gesellschaft langfristig schlechter dasteht, wenn man andere nicht ausnützt, sondern sie fördert, hilfsbereit ist und Frieden stiftet. Jugendliche bekommen die Botschaft aus der Welt der Erwachsenen: »Ethisches Verhalten zahlt sich nicht aus.« (Warnfried Dettling: Die moralische Generation. In: Ulrich Beck (Hrsg.) »Kinder der Freiheit« S. 129, 1997)

»Man darf nicht nur dagegen sein, sondern muss etwas tun, und an der Zementmauer der Unmöglichkeit versuchen, kleine Möglichkeiten herauszuschlagen. Zerreist den Mantel der Gleichgültigkeit, den ihr um euer Herz gelegt habt. Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt, wird keiner anfangen.« Sophie Scholl

Arno Grün zitiert den Psychoanalytiker Siegfried Bernfeld: Die bürokratische Struktur der Ausbildungsinstitute bringt keine Therapeuten hervor, die »ein ernstes Interesse haben, sich und ihren Patienten zu helfen, hatte dieser 1956 in der letzten Rede vor seinem Tod gesagt, sie ziehe vielmehr »gehorsame Schüler« heran, denen »die Anpassung an Regeln und Lehrpläne als Maß von Vorzüglichkeit« gelten. Quelle: Jenseits des Wahnsinns der Normalität – Arno Grün.

Was haben wir für eine sonderbare Vorstellung von Schule: Das Leben findet draußen vor der Schule statt, aber wir unterrichten euch hier drin, in Isolation für die nächsten 12 Jahre. Wir sollten Handwerker, Manager, Krankenschwestern, Ärzte, Müllmänner, Zahnarzthelferinnen usw. in die Schule einladen um von ihrem Leben zu erzählen, für was sie gelernt haben und wofür sie Schule brauchen können.

Die wunderbaren Buchstaben-Illustrationen sind von Birke Bärwinkel, Malerin in München.


Vom Glück, einen guten Lehrer zu haben
. . . und wie man zu diesem Glück kommt: Ein guter Pädagoge nimmt den Schülern die Angst vor der Schule – Von Heribert Prantl, Quelle: Süddeutsche Zeitung
 
Auch die guten Lehrer sind nicht perfekt. Manchmal sind sie genervt, manchmal platzt ihnen der Kragen, manchmal sind sie frustriert, manchmal sind sie ungerecht. Sie sind nicht die Heiligen der Klassenzimmer und nicht die Helden des Alltags. Aber die guten Lehrer sind begeistert von dem, was sie tun. Sie unterrichten nicht einfach Biologie, Latein, Physik und Englisch; sie unterrichten junge Menschen in Biologie, Latein, Physik und Englisch. Das ist ein Unterschied. Sie tun es mit liebevoller, mit beseelter Leidenschaft.

Auch solche Leidenschaft macht Fehler, aber sie macht junge Menschen nicht kaputt. Es ist ein großes Glück für einen Schüler, einem Lehrer zu begegnen der versucht, den Menschenfresser Schule so zu bändigen, dass er Lehrer und Schüler nicht frisst. So ein Lehrer nimmt die Angst vor der Schule; so ein Lehrer ist, auch wenn man ihn nur ein oder zwei Schuljahre lang hat, ein Gefährte fürs Leben. Es ist ein Glück, so einen Lehrer zu haben. Und es gibt dieses selbstverständliche Glück an fast jeder Schule. Es wird zu viel über schlechte und zu wenig über gute Lehrer geredet.

Es wird viel über schlechte Lehrer geschrieben. Die Literatur der vergangenen hundert Jahre ist eine Schulhorrorliteratur; die Klassenzimmer sind dort Schreckenskabinette, die Schule ein Ort von Bösartigkeiten, ein System der Demütigung. So ist es bei Heinrich und Thomas Mann, bei Torberg und Ebner-Eschenbach, bei Rilke und Hesse. In den „Buddenbrooks“ sind die Lehrer grausame oder lächerliche Vernichter der Kindheit. Die Lehrer in den Romanen sind entweder Geistesgestörte, Narren oder Sadisten. In Wedekinds „Frühlings Erwachen“ heißen sie Sonnenstich, Affenschmalz, Knüppeldick, Knochenbruch und Hungergurt. Und das ist nicht unbedingt lustig gemeint. Selbst in Ludwig Thomas Lausbubengeschichten sind die Schulstreiche oft von bitterer Art. Das war lange vor Pisa, war also auch in Zeiten so, die als die großen des deutschen Bildungswesens gelten. Manchmal kann man den Eindruck haben, dass die Realität der Literatur nacheifert.

Es wird zu wenig über gute Lehrer geredet; und es wird den Lehrern viel zu wenig die Möglichkeit gegeben, gut zu sein. Lehrer brauchen einen Arbeitsplatz, der die Voraussetzungen dafür herstellt, gut sein zu können. Die finanzielle und personelle Ausstattung der Schulen entscheidet auch mit darüber, wie gut der Unterricht sein kann. Bei aller Leidenschaft und Selbstverleugnung kann ein Lehrer nicht gut sein, wenn er eine kastrierte Dreiviertelstunde lang vor 35 Kindern steht und statistisch mit jedem einzelnen eine Minute „kommunizieren“ kann.

Lehrer brauchen nicht ständig neue Aufgaben, sondern mehr Freiheiten – für eigene Ideen und für guten Unterricht. Sie brauchen Freiraum und Zeit für den einzelnen Schüler, für Projekte und Zusammenarbeit auch mit außerschulischen Einrichtungen; sie brauchen weniger Verwaltungsaufgaben. Ein guter Lehrer könnte ein noch besserer Lehrer sein, wenn er nicht bei jeder spontanen Initiative fragen müsste: „Ist das juristisch abgesichert?“ Solange das so bleibt, muss ein Lehrer zuallererst eine robuste Natur haben: Ein guter Lehrer ist also einer, der in einem ziemlich kranken System gesund bleiben kann.

Ein guter Lehrer ist einer, der die Not von Kindern sehen kann und nicht daran zerbricht, dass er diese Not oft nur mit aushalten, aber kaum lindern kann. Ein guter Lehrer führt seine Schüler an einer langen, aber straffen Leine: Freiheiten ja, Frechheiten nein. Ein guter Lehrer lernt mit und von seinen Schülern. Er weiß, dass Erziehung zu zehn Prozent aus Information und zu neunzig Prozent aus Vorleben besteht. Ein guter Lehrer ist den Kindern nah, aber er missbraucht die Nähe nicht.

Lernen braucht Vertrauen. Ein Schüler muss die Gewissheit haben, dass er sich mit seinen Lücken und Schwächen, dass er sich mit seinen Ängsten, mit seiner Neugier und seinen Fragen zeigen darf, dass sie ihm nicht um die Ohren geschlagen werden wie ein nasses Handtuch. Das ist schwierig in einem System, in dem der Lehrer viel bewerten, Klausuren korrigieren, Noten vergeben muss – also muss sich der zu Beurteilende so gut wie möglich präsentieren. Es gibt Forschungen, die sagen, dass man das unbedingt personell trennen muss: „Lerncoach“ und „Beurteiler“.

Ein guter Lehrer ist ein Künstler, weil Lehren eine Kunst ist. Es ist die Kunst, jungen Menschen eine Tür zur Welt zu öffnen, sie neugierig zu machen; es ist die Kunst, ihnen Selbstvertrauen und Orientierung zu geben. Und dann gilt der Satz, den der Seminarlehrer Ludwig Bauer (Co-Autor vom „Seydlitz-Bauer“, dem Erdkunde-Buch) gesagt hat: „Ein schlechter Lehrer, dessen Schüler ihn nicht übertrifft.“ Gute Lehrer entfachen Begeisterung. Die Schüler dieser Lehrer erkennt man daran, dass sie etwas wissen wollen, dass sie urteilsfähig sind, Kritik üben und selbstständig handeln.

Das alles geht nur, wenn der Lehrer die Schüler mag und respektiert. Das wiederum setzt voraus, dass die Gesellschaft den Lehrern zeigt, dass sie auch sie mag. Wenn eine Gesellschaft mit den Lehrern schlecht umgeht, dann hat sie unverdientes Glück, wenn die Lehrer mit den Schülern gut umgehen.

© Süddeutsche Zeitung GmbH, München


Der unmittelbare, rückhaltlose Dialog
 
Die Menschenwelt ist heute in zwei Lager aufgespalten, von denen jedes das andere als die leibhafte Falschheit und sich selber als die leibhafte Wahrheit versteht. ...
Während des ersten Weltkrieges ist mir offenbar geworden, dass sich ein Prozess vollzieht, den ich bis dahin nur geahnt hatte: Die zunehmende Erschwerung des echten Gesprächs, und ganz besonders des echten Gesprächs zwischen Menschen verschiedener Art und Gesinnung. Der unmittelbare, rückhaltlose Dialog wird immer schwerer und seltener, immer unbarmherziger drohen die Abgründe zwischen Mensch und Mensch unüberbrückbar zu werden. Dies, so ging mir damals ... auf, ist die eigentliche Schicksalsfrage der Menschheit. Seither habe ich unablässig darauf hingewiesen, dass die Zukunft des Menschen als Mensch von einer Wiedergeburt des Dialogs abhängt. Es gilt, das massive Misstrauen in andern zu überwinden, aber auch das in uns selbst. Ich meine damit nicht das angestammte Urmisstrauen, etwa das gegen den Artfremden, den Unsteten, den Traditionslosen, das Misstrauen des Bauern im abgelegenen Gehöft gegen den plötzlich vor ihm auftauchenden Landstreicher. Ich meine das universale Misstrauen unseres Zeitalters. Nichts steht dem Aufstieg einer Kultur des Dialogs so sehr im Wege wie die dämonische Macht, die unsere Welt regiert, die Dämonie des grundsätzlichen Misstrauens.

Entnommen aus: Martin Buber: Werkausgabe "Schriften zur Psychologie und
Psychotherapie", Bd. 10, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, 2008, S. 70