Bei Neugeborenen ist der Schnullergebrauch oft diskutiert. Einige Ärzt:innen empfehlen Schnuller, während andere Expert:innen skeptisch sind. Besonders in den ersten Tagen nach der Geburt. zahlenreiche Formen und Größen von Schnullern verwirren junge Eltern oft.
Babyfreundliche Kliniken empfehlen, in den ersten 4 bis 6 Wochen keinen Schnuller zu verwenden. Sie möchten das ausschließliche Stillen fördern. Unsere Fachinformationen reflektieren die neuesten Forschungsergebnisse und sind bis 3/2021 aktuell. Außerdem hat die Forschung gezeigt, dass Schnuller notwendig sind. Sie befriedigen nicht nur den Hunger, sondern auch das emotionale Bedürfnis nach Trost.
Wichtige Erkenntnisse
- Neugeborene sollten in den ersten 4 bis 6 Wochen bevorzugt gestillt werden.
- Schnuller können das Risiko für SIDS reduzieren, besonders bei nicht gestillten Babys.
- Hochwertige Schnuller unterstützen die gesunde Entwicklung des Kiefers, der Zähne und des Gaumens des Babys.
- Saugverwirrung kann durch den frühzeitigen Einsatz von Schnullern entstehen.
- Unterschiedliche Schnullergrößen sind wichtig für die rasche Entwicklung des Mund- und Kieferbereichs von Babys.
Schnullerberatung: Warum der richtige Schnuller wichtig ist
Ein Schnuller kann vieles sein, ein Segen oder ein Fluch. Deshalb ist die richtige Beratung so wichtig. Eltern sollten Material und Schnullergröße genau anschauen.
Unterschiede zwischen Latex und Silikon
Bei Latex oder Silikon gibt es einiges zu beachten. Latex fühlt sich weich an, kann aber Allergien auslösen. Es nutzt sich auch schneller ab. Silikon hingegen hält seine Form und verursacht weniger Allergien. Es ist aber auch leichter kaputtzukauen.
Die richtige Schnullergröße
Die Größe des Schnullers ist entscheidend. Falsche Größen können Probleme bei Kiefer und Sprache bringen. Schnuller müssen zum Alter und Entwicklungsstand des Kindes passen. Die Form des Schnullers ist auch wichtig.
Kiefergerechte Schnuller sind besonders gut. Sie können Zahn- und Kieferprobleme verhindern. Wichtig ist die richtige Wahl. Ob aus Latex oder Silikon, die Größe und Form des Schnullers fördern die Gesundheit des Babys.
Saugen als Grundbedürfnis bei Babys
Das Saugen ist enorm wichtig für Babys. Schon im Bauch ihrer Mutter fangen Babys an, am Daumen zu lutschen. Dies zeigt, wie grundlegend der Saugreflex für sie ist. Er hilft nicht nur beim Essen, sondern auch beim Beruhigen.
Die Bedeutung des Saugreflexes
Ohne den Saugreflex könnten Neugeborene nicht überleben. Er ermöglicht es ihnen, richtig zu stillen. Dabei atmen sie richtig und schlucken ohne Probleme. Forscher haben herausgefunden, dass Schnuller positiv sein können. Sie fördern nämlich den Saugreflex und unterstützen das Gehirn.
Besonders bei zu früh geborenen Kindern ist das non-nutritives Saugen sehr therapeutisch. Es beruhigt sie, wenn ihre Eltern nicht da sind. Diese Art des Saugens hilft Babys, sich selbst zu trösten und zu beruhigen.
Non-nutritives Saugen und seine Vorteile
Das non-nutritives Saugen bietet mehr als nur Trost. Es erleichtert Babys das Einschlafen und unterstützt die Verdauung. Es ist interessant, dass Babys mit der Zeit weniger oft zum Schnuller greifen. Im ersten Jahr nutzen es 40% und im achten weniger als 1%.
Aber Achtung: Zu viel Schnullern ist nicht gut für die Zähne. Experten raten, den Schnuller nur im Schlaf zu verwenden. So vermeidet man Probleme mit Zähnen und Kiefern.
Zusammengefasst spielt das Saugen eine wichtige Rolle für Babys. Es ist entscheidend für ihre Entwicklung und bietet viele Vorteile. Dabei sollte man das Saugbedürfnis immer unterstützen, aber mit Vorsicht.
Risiken und Vorteile vom Schnuller
Der Schnuller spaltet oft die Meinungen von Eltern und Fachleuten. Es existieren Studien, die Vor- und Nachteile aufzeigen. Hier ist eine kurze Zusammenfassung.
Die wissenschaftliche Studienlage
Die Forschung zu Schnullern ist vielschichtig. Einige Arbeiten legen nahe, dass Schnuller das SIDS-Risiko senken können. Das gilt vor allem beim Schlafengehen und für Babys, die nicht gestillt werden. Andere Studien nennen höhere Risiken für Otitis media.
„Es wird empfohlen, den Schnuller nicht einzusetzen, um das Baby einfach ruhigzustellen, sondern um dem Kind zu helfen, sich selbst zu regulieren.“
Schnuller könnten den Stillbeginn erschweren, zeigen Untersuchungen. Oft wird dadurch auch das Abstillen beschleunigt.
Risiken für Zähne und Kiefer
Schnullernutzung birgt auch Risiken für Zahn- und Kieferfehlstellungen. Intensives Schnullern kann zu Zahnfehlstellungen führen. Damit einhergehen können Kieferprobleme und Schwierigkeiten beim Mundschließen. Nach dem ersten Lebensjahr sollte die Schnullernutzung reduziert werden. Ab dem zweiten Jahr empfiehlt sich das komplette Abgewöhnen.
Die Wahl der Schnullergröße und -form ist wichtig, um Zahnfehlstellungen zu verhindern. Empfohlen werden flache Modelle, um die Zungenposition nicht zu beeinträchtigen.
Trotz klarer Vor- und Nachteile liegt die Entscheidung bei den Eltern. Gut informiert zu sein und professionellen Rat zu suchen, ist essenziell für eine kluge Entscheidung.
Schnuller und Stillen: Der optimale Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für die Schnuller Einführung ist wichtig für eine problemlose Stillbeziehung. Experten in Krankenhäusern raten dazu, am Anfang keinen Schnuller zu verwenden. Sie sagen, das hilft, erfolgreich nur zu stillen. Sobald das Stillen gut funktioniert, ist ein Schnuller okay. Hebamme Gabriele Stenz meint, dass Babys erst saugen lernen müssen. Erst einige Wochen später ist ein Schnuller angebracht.
Wann sollte ein Schnuller eingeführt werden?
Experten sagen, ein Schnullerzeitpunkt sei ideal, wenn das Baby richtig saugen kann. Die American Academy of Pediatrics empfiehlt zu warten, bis Stillen gut läuft. Meist ist das, wenn das Kind 3 bis 4 Wochen alt ist. Eine zu frühe Schnuller Einführung könnten das Stillen beeinträchtigen.
Erster Schnuller vs. Stillen
Eine Analyse zeigt, dass Schnuller vom ersten Tag an oder nach dem Milcheinschuss das Stillen nicht negativ beeinflussen. Aber nicht alle sind sich einig über den Nutzen von Schnullern für Stillkinder. Manche Studien sehen Vorteile wie weniger Risiko für plötzlichen Kindstod. Andere warnen vor möglichen Problemen beim Stillen. Deshalb ist es wichtig, die Schnuller Einführung gut zu überlegen.
Tipps zum erfolgreichen Stillen
Erfolgreiches Stillen ist wichtig für Mutter und Kind. Es hilft, Stillprobleme zu vermeiden. Dafür sind grundlegende Regeln wichtig.
Wie man Stillprobleme vermeidet
Stillprobleme haben verschiedene Ursachen. Dazu gehören Milchstau, wunde Brustwarzen oder Saugverwirrung. Um diese zu vermeiden, gibt es hilfreiche Tipps:
- Entspannung: Eine ruhige Umgebung fördert den Milchfluss.
- Häufiges Anlegen: Neugeborene sollten oft gestillt werden. Etwa acht bis zwölf Mal in 24 Stunden.
- Keine Fremdsauger: Schnuller und Fläschchen sollten in den ersten Wochen vermieden werden.
- Unterstützung suchen: Fachkundige Stillberater*innen sind eine große Hilfe.
Die richtige Stilltechnik
Die richtige Technik ist für erfolgreiches Stillen entscheidend. Sie vermeidet viele Probleme. Hier sind einige wichtige Richtlinien:
- Suchen Sie sich eine bequeme Position aus. Zum Beispiel die Wiegehaltung oder die Unterarmposition.
- Halten Sie Ihr Baby nah. Unterstützen Sie die Brust beim Anlegen.
- Achten Sie darauf, dass Ihr Baby nicht nur die Brustwarze, sondern einen großen Teil des Warzenhofs in den Mund nimmt.
- Es ist wichtig, dass Ihr Baby regelmäßig saugt und schluckt. Das zeigt eine gute Saugtechnik.
Muttermilch ist die beste Nahrung für Ihr Baby. Sie liefert alle nötigen Nährstoffe. Es ist gut, auch nach Beginn mit fester Nahrung weiterzustillen.
Schnuller sauber halten: Reinigungsmethoden
Es ist sehr wichtig, Schnuller regelmäßig zu reinigen. Ein kurzes Abspülen unter heißem Wasser hilft, wenn er nur kurz auf den Boden gefallen ist. Für stärkere Verschmutzungen ist es besser, den Schnuller zu sterilisieren oder einen Dampfreiniger speziell für Schnuller zu nutzen. Vor der ersten Benutzung muss der Schnuller sterilisiert werden. In den ersten sechs Monaten empfehlen Kinderärzte und Hebammen, dies täglich zu machen.
Regelmäßiges Sterilisieren
Es gibt verschiedene Wege, einen Schnuller sauber zu halten. Die Wahl hängt von den persönlichen Umständen ab:
- Dampfsterilisation: Diese Geräte brauchen zwischen 8-15 Minuten. Sie sind teurer, aber sehr nützlich, besonders für Flaschen.
- Mikrowellensterilisation: Eine schnelle Lösung, die etwa eine Minute dauert. Manche haben einen Bereich, um Schnuller leicht zu sortieren.
- Auskochen: Günstig und gut für Silikonschnuller. Sie sollten mindestens fünf Minuten im kochenden Wasser bleiben.
- Kaltwassersterilisation: Dauert 30 Minuten. Gut für unterwegs, aber nicht empfohlen wegen chemischer Rückstände.
Tipps zur Hygiene
Wichtige Tipps für saubere Schnuller:
- Benutzen Sie immer denselben Topf zum Auskochen.
- Wechseln Sie den Schnuller alle vier bis sechs Wochen oder bei Schäden aus.
- Nach jeder Benutzung sollte der Schnuller genau gereinigt werden, besonders bei kleinen Babys.
- Kontrollieren Sie den Schnuller regelmäßig auf Verschleiß.
- Lassen Sie den Schnuller nach dem Waschen ganz trocknen, bevor Sie ihn wieder benutzen.
Um die Babys vor Keimen zu schützen, ist ein häufiges Sterilisieren wichtig. So erreichen Sie bis zu 99,9% Keimfreiheit.
Stillen und Schlafen: Nach Bedarf Stillen
Stillen nach Bedarf hilft, den Schlaf zu verbessern. Muttermilch verdaut sich schnell, in etwa 60 bis 90 Minuten. Dies macht Babys oft hungrig. Daher raten Experten, auf die Bedürfnisse der Babys einzugehen und sie entsprechend zu stillen.
Wie oft sollte man stillen?
Ein Baby braucht meist acht bis zwölf Stillmahlzeiten am Tag. Das liegt daran, dass Babys oft Hunger haben und die Muttermilch schnell verdauen. Clusterfeeding stimuliert die Milchbildung.
Früher sagte man, Stillen soll nur alle vier Stunden erfolgen. Das ist überholt. Feste Abstände können dem Kind schaden. Es ist besser, auf die Zeichen des Babys zu achten, um seine Entwicklung und die Bindung durchs Stillen zu unterstützen.
Tipps für einen ruhigen Schlaf
Regelmäßiges Stillen und Beruhigungstechniken helfen beim Schlaf. Körpernähe und Stillen beruhigen und stärken die emotionale Verbindung. Sie können auch Schmerzen lindern und das Wohlgefühl steigern.
Zur Förderung des Babyschlafs haben wir folgende Tipps:
- Stillen nach Bedarf macht das Baby satt und zufrieden.
- Nachtstillen als natürlichen Teil des Rhythmus sehen.
- Beruhigungsmethoden wie sanfte Musik, Pucken oder Schaukeln einsetzen.
- Den Schnuller als zusätzliches Beruhigungsmittel erwägen, aber nicht als Ersatz fürs Stilln.
Diese Aktionen bringen einen besseren Schlafrhythmus. Sie sorgen für erholsame Nächte für Eltern und Baby.
Schnuller abgewöhnen: Wann und wie?
Das Abgewöhnen vom Schnuller ist ein großer Schritt für Kinder. Es ist hilfreich, wenn Eltern die Anzeichen erkennen. Diese Zeichen zeigen, dass ihr Kind den Schnuller nicht mehr braucht.
Zeichen, dass das Kind bereit ist
Ein erstes Anzeichen ist, wenn das Interesse am Nuckeln nachlässt. Dies geschieht oft im achten Monat. Kinder entdecken dann feste Nahrung für sich. Auch Frühgeborene sollten im ersten Jahr langsam entwöhnt werden. Schauen Sie, ob Ihr Kind lieber spielt als den Schnuller zu nutzen.
Schritt-für-Schritt Anleitung
Die Entwöhnung vom Schnuller gelingt besser, wenn sie schrittweise erfolgt. Das Ziel ist es, dem Kind den Prozess leicht zu machen. Hier sind Tipps für die Schnullerentwöhnung.
- Den richtigen Zeitpunkt wählen. Idealerweise mit einem Jahr starten, wenn das Interesse am Schnuller nachlässt.
- Die Schnullerzeit tagsüber verringern. Nach und nach den Schnuller nur noch zum Schlafen geben.
- Rituale einführen. Wie das Abgeben des Schnullers an eine Schnullerfee oder einen Schnullerbaum.
- Eine Alternative bieten. Zum Beispiel ein Kuscheltier statt des Schnullers.
- Ein Belohnungssystem nutzen. Ein Schnullerkalender unterstützt die kleinen Fortschritte.
Ein sanftes Vorgehen hilft Ihrem Kind. Mit Verständnis und einem guten Plan gelingt die Entwöhnung. So vermeiden Sie Stress für Ihr Kind.
Erfahrungen anderer Eltern: Praxistipps und Berichte
Der Austausch mit anderen Eltern und mit Fachpersonal wie Hebammen und Kinderärzten ist sehr nützlich. Er bietet wertvolle Unterstützung. Elternerfahrungen zeigen, wie wichtig Rituale sind, besonders beim Reduzieren des Schnullerkonsums.
Erfahrungsberichte aus der Praxis
Viele Kinder wollen auch nach dem Babyalter noch schnullern. Eltern finden es herausfordernd, den Schnullerkonsum bei Krankheit zu reduzieren. Ein würdevoller Abschied vom Schnuller gilt als beste Methode. Das Zerschneiden des Schnullers sollte vermieden werden.
Stillen ist eine gute, natürliche Alternative, um Babys zu beruhigen. Es hilft gegen Unruhe. Für die Bedürfnisse des Babys sind Stillen, Fläschchen, Musik oder Spaziergänge gute Alternativen.
Tipps von Hebammen und Kinderärzten
Hebammen und Kinderärzte empfehlen, den Schnuller sparsam einzusetzen. Sie raten, ihn in den ersten Wochen ganz zu meiden, um Verwirrung zu vermeiden. Ein kieferfreundlicher Sauger gilt ab 2-3 Jahren als unproblematisch. Außerdem weisen sie auf umweltfreundlichere Alternativen hin, die allerdings nicht immer verfügbar sind.
Eltern sollten sich Zeit für die Schnullerentwöhnung nehmen. Es ist wichtig, dass das Kind dabei viel Trost und Zuwendung erhält.
Fazit
In den ersten Tagen nach der Geburt ist es besser, keinen Schnuller zu benutzen. Experten sagen, das hilft, Stillprobleme zu vermeiden. Saugverwirrung kann so vermieden werden.
Ein Schnuller kann bewirken, dass Babys weniger oft trinken. Das kann zu Gewichtsverlust oder Gelbsucht führen. Lange Schnullernutzung erschwert auch das Abgewöhnen.
Eltern entscheiden über den Schnullergebrauch. Sie sollten dabei auf das Wohl ihres Babys achten. Es geht darum, Stillen und Schnullern gut zu kombinieren.