Zufüttern an der Brust ergänzt das Stillen und sichert die Ernährung des Babys. In den ersten Lebenswochen unterstützt es, während das Stillen und die Milchbildung sich entwickeln. Es verbessert auch das Saugverhalten des Babys und gibt ihm Trost und Nähe.
Ein großer Vorteil dieser Methode ist, dass Babys lernen, effizient an der Brust zu saugen. Das ist wichtig für eine starke Stillbeziehung. Babys können so zwischen Nähr- und Nicht-Nährsaugen unterscheiden. Sie teilen dadurch besser mit, was sie brauchen.
Wichtige Erkenntnisse
- Der kindliche Magen hat zu Beginn ein Fassungsvermögen von ca. 6 – 21 ml, abhängig vom Geburtsgewicht.
- In den ersten 10 Lebenstagen steigert sich die Trinkmenge pro Stillmahlzeit täglich um ca. 10 – 20 ml.
- Die Tagesgesamttrinkmenge liegt etwa bei 1/5 – 1/6 des aktuellen Gewichts, was ungefähr 700 – 800 ml bei gestillten Babys ab ca. 3 – 4 Wochen entspricht.
- Studien zeigen, dass mit der Becherfütterung schneller der Übergang zum ausschließlichen Stillen gelingt als mit dem Einsatz der Flasche.
- Die Sauerstoffsättigung der Kinder ist bei sachgemäßer Handhabung der Becherfütterung besser als bei flaschengefütterten Kindern.
Warum zufüttern an der Brust?
Zufüttern an der Brust bringt Vorteile für Mutter und Kind. Es hilft dem Baby, richtig an der Brust zu trinken. Dabei wird auch die Milchproduktion der Mutter gefördert.
Es stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind. Man muss nicht zwischen Brust und Flasche wechseln, was praktisch ist.
Vorteile für Mutter und Kind
Das Baby lernt durch Zufüttern an der Brust besser zu saugen. Dies hilft beim Aufbau der Milchproduktion. Es beugt Saugverwirrung vor und fördert die Vorliebe für das Stillen.
Das natürliche Stillen wird unterstützt. So werden Probleme wie ein Rückgang der Milchmenge vermieden.
Kombination von Stillen und Zufüttern
Stillen und Zufüttern zusammen unterstützen das Baby beim Lernen des Saugens. Es sicherstellen eine gute Milchversorgung. Das ist besonders wichtig für Frühchen oder Babys mit niedrigem Geburtsgewicht.
Richtiges Zufüttern – Wann ist es nötig?
Man muss nicht immer zufüttern. Doch in manchen Fällen ist es sinnvoll. Nach etwa acht Wochen könnten einige Babys bereit sein, neben dem Stillen auch Zufütterung zu bekommen. Diese Methode heißt Zwiemilch. Sie ist eine gute Alternative zum ausschließlichen Stillen.
Medizinische Notwendigkeiten
Wenn ein Baby schlecht zunimmt, kann Zufüttern notwendig werden. Probleme mit dem Gewicht deuten oft darauf hin. In solchen Fällen ist die Nutzung von Methoden wichtig, die das Stillen unterstützen. So sollten Saugverwirrung und zu wenig Milch vermieden werden. Pre-Nahrung oder HA-Pre-Milch kann gegen Blähungen, Bauchschmerzen oder Koliken helfen.
Häufige Stillprobleme und Lösungsansätze
Probleme beim Stillen, wie zu wenig Milch, kann man meistens lösen. Eine IBCLC-Laktationsexpertin kann dabei helfen. Manchmal reichen schon Stressabbau oder das Verstehen von Wachstumsschüben. Stilltees oder Domperidon können die Milchbildung unterstützen. Es ist gut, wenn kleine Mengen oft gegeben werden. Das unterstützt die natürlichen Stillmuster. Doch letztendlich ist Zufüttern eine persönliche Entscheidung. Sie hängt von den Umständen und der Mutter ab.
Verschiedene Methoden des Zufütterns (ohne Flaschen)
Es gibt viele Wege, Babys zusätzlich zu ernähren, ohne Flaschen zu nutzen. Diese Methoden sind eine Hilfe für Mütter, die stillen und ihr Kind zusätzlich füttern müssen.
Zufütterung mit Sonde/Feeder
Die Zufütterung mit einer Sonde oder einem Feeder hilft bei Babys, die schwach saugen. Sie erlaubt es, Milch direkt in den Mund zu geben, ohne dass das Baby saugen muss. Frühchen und Kinder von Mehrlingsgeburten, die oft Probleme beim Stillen haben, profitieren besonders.
Sie verlieren nach der Geburt manchmal mehr als 7–10 % ihres Gewichts. Diese Methode unterstützt sie.
Zufütterung mit Löffel oder Becher
Die Löffelfütterung und Becherfütterung sind gute Übergänge, besonders nach der Geburt. Diese Techniken brauchen Übung, helfen aber Babys beim Übergang zum Stillen. Oft erreichen Babys, die zu Beginn schwach saugen, durch diese Methoden ihr Geburtsgewicht wieder.
Zufütterung mit dem Brusternährungsset (BES)
Das Brusternährungsset (BES) ermöglicht das Saugen an der Brust und gleichzeitiges Füttern mit zusätzlicher Milch. Es ist stark auf die Bedürfnisse des Stillens abgestimmt. Babys bekommen alles, was sie brauchen, ohne das Stillen zu beeinträchtigen.
Softcup und Becherfütterung sind typische Methoden, die auch mit dem BES genutzt werden.
Zufüttern bei Stillen – Tipps und Tricks
Zufüttern während des Stillens hilft vielen Müttern. Es ist ein Kompromiss zwischen ausschließlichem Stillen und dem vollständigen Abstillen. Viele starten damit acht Wochen nach der Geburt. Zu diesem Zeitpunkt sind Mutter und Baby schon ein tolles Team.
Gleichzeitiges Stillen und Zufüttern
Beim gleichzeitigen Stillen und Zufüttern muss alles gut gemischt werden. Es ist ratsam, Sauger zu nutzen, die der Brust ähneln. Das hilft, Saugverwirrung beim Baby zu verhindern. Auch sollte das Loch im Sauger klein sein. So muss sich das Baby auch bei der Flasche anstrengern. Zu viel Babymilch zuzufüttern, kann die Milchproduktion reduzieren. Darum sollte man das Zufüttern begrenzen und gut darüber nachdenken.
Die richtige Positionierung des Babys
Das Baby richtig zu halten, ist sehr wichtig. Dabei sollte das Baby eng am Körper der Mutter sein. Der Kopf des Babys muss leicht zurückgelehnt sein. So kann es besser atmen und schlucken. HA-Pre-Milch wird oft besser vertragen. Sie kann Blähungen und Bauchweh reduzieren. Eine IBCLC-Laktationsexpertin kann hier sehr helfen.
Die besten Zeiten zum Zufüttern
Das Zufüttern eines Babys hängt vom Bedarf des Kindes ab. Passen Sie die Zeiten an die natürlichen Rhythmen Ihres Babys an. Es ist wichtig, diese nicht zu stören.
Tagsüber vs. nachts
Eltern überlegen oft, ob sie ihr Baby eher tagsüber oder nachts zufüttern sollen. Eine gleichmäßige Verteilung über Tag und Nacht hilft, den Blutzucker stabil zu halten. Besonders nachts zu füttern, unterstützt guten Schlaf und ausreichende Kalorienzufuhr des Babys.
Stillfreundliche Intervalle und Menge
Das Finden von stillfreundlichen Intervallen ist oft schwierig. Die Intervalle sollten die natürlichen Stillzeiten unterstützen. So wird Verwirrung vermieden und die Milchproduktion gefördert. Zufüttern mit ausgedrückter Muttermilch ist eine gute Alternative zu Formula.
Zufüttern Neugeborenes – Die ersten Wochen
Die ersten Wochen mit einem Neugeborenen sind sehr wichtig. Manchmal muss zusätzlich gefüttert werden, damit das Baby genug Nahrung bekommt. Das ist besonders dann der Fall, wenn noch nicht genug Muttermilch da ist.
Kolostrum und seine Bedeutung
Das Kolostrum, die erste Milch, ist sehr wichtig für das Baby. Es ist voller Antikörper, die dem Baby helfen, gesund zu bleiben. Deshalb sollte das Baby gleich nach der Geburt oft gestillt werden.
Indem man das Baby oft anlegt, produziert der Körper mehr Milch. So wird weniger Zufüttern benötigt. Es ist wichtig, dass das Baby richtig an der Brust trinkt. Das vermeidet Stillprobleme.
Trinkmengen und Frequenz
Wie viel und wie oft ein Baby trinkt, ist anfangs unterschiedlich. Es kann zwischen 10 Minuten und einer Stunde pro Mahlzeit dauern. Das unterstützt die Milchbildung und hilft, einen Rhythmus zu finden.
Wenn ein Baby zu früh geboren wurde oder Probleme beim Stillen hat, hilft oft das Abpumpen der Milch. Viele Stillprobleme entstehen in den ersten Wochen. Dinge wie Infusionen während der Geburt können Schwierigkeiten wie wunde Brustwarzen verursachen.
Methoden wie das Füttern mit dem Löffel oder aus der Tasse sind gute Alternativen zur Flasche. Sie helfen dabei, die natürliche Art des Stillens zu fördern und Probleme zu vermeiden.
Zufüttern abstillen – Wie geht das?
Der Wechsel vom Stillen zum Abstillen kann herausfordernd sein. Doch mit der richtigen Vorgehensweise wird er für Mutter und Kind angenehmer. Langsam feste Nahrung einführen und gleichzeitig die Milchproduktion der Mutter verringern, hilft beiden.
Schrittweises Abstillen
Beim schrittweisen Abstillen erfolgt der Wechsel zur festen Nahrung behutsam. Die WHO rät, mit sechs Monaten Beikost einzuführen. Nach dem Start mit fester Nahrung benötigen Babys immer weniger Muttermilch.
Fachleute sagen, ausschließliches Stillen reicht oft bis zum fünften Monat. Um den siebten Monat herum sollte mit Beikost begonnen werden.
Rolle des Zufütterns beim Abstillen
Zufüttern beim Abstillen ist sehr wichtig. Es macht die Ernährung reichhaltiger und erhält die Nähe, die durch das Stillen entstand. In unserer Kultur fangen viele Mütter zwischen sechs und neun Monaten damit an.
Biologisch gesehen endet das Stillen meist zwischen 2,3 und sieben Jahren. Mütter hören oft auf zu stillen, wenn sie wieder arbeiten gehen oder sich gesellschaftlichem Druck ausgesetzt sehen. Langsames Abstillen hilft beim Wechsel zu neuer Nahrung und stabilisiert Muttergefühle.
Zufüttern planen – Ein individueller Ansatz
Ein individueller Zufütterungsplan ist sehr wichtig, um erfolgreich zu sein. Er muss gut ausgewogen und oft überprüft werden. So wird das Wachstum des Kindes unterstützt und eine gute Ernährung sichergestellt.
Erstellung eines Zufütterungsplans
Bei der Erstellung des Plans sollte man das Baby und die Familie beachten. Auch Ratschläge von Experten sind wichtig. Ein International Board Certified Lactation Consultant (IBCLC) kann hierbei helfen. Seit 1985 gibt es die IBCLC-Zertifizierung, um Familien überall zu unterstützen.
Anpassungen entsprechend dem Wachstumsfortschritt
Anpassungen im Zufütterungsplan sind wichtig, um das Kindeswachstum im Auge zu behalten. Faktoren wie Gewicht und Gesundheit spielen eine Rolle. Regelmäßige Checks helfen, den Plan richtig anzupassen. IBCLC-Berater bieten dank ihrer Ausbildung langfristige Unterstützung und fördern gute Still- und Zufütterpraktiken.
Häufige Herausforderungen und Lösungen
Zwei häufige Stillprobleme sind Saugverwirrung und Brustverweigerung. Beide können das Stillen erschweren.
Bewältigung von Saugverwirrung
Saugverwirrung entsteht oft, wenn Babies mit verschiedenen Saugarten konfrontiert werden. Das kann Probleme beim Brustsaugen verursachen. Man sollte am besten natürliche Saugmethoden bevorzugen, um das zu verhindern.
Empfohlen werden Techniken wie Zufüttern offenem Becher oder Löffel. Auch Fingerfütterung oder ein Brusternährungsset kann helfen, sagen Experten.
Umgang mit Brustverweigerung
Manchmal möchte das Baby nicht an der Brust trinken. Das nennt man Brustverweigerung. Dieses Problem kann verschiedenste Ursachen haben.
Das Ausprobieren neuer Stillpositionen kann helfen. Es ist wichtig, das Baby oft anzulegen. Eine Beratung durch Fachpersonal kann auch nützlich sein.
Rabatt: Mütter sollten nicht zögern, Hilfe zu suchen. Frühe Unterstützung ist wichtig. Eine Überprüfung der Anlegetechnik kann viele Probleme lösen.
Zufüttern an der Brust
Manchmal können Babys nicht gleich an der Brust trinken. Sie sind eventuell kurzzeitig von ihren Müttern getrennt oder nehmen nicht genug zu. Dann ist eine gute Strategie wichtig, ohne das Stillen zu stören.
„Studien weisen darauf hin, dass nach einer Becherfütterung häufiger erfolgreich auf das Stillen umgestiegen werden kann im Vergleich zur Flaschenfütterung.“
Verschiedene Methoden wie Becher-, Löffelfütterung und das Brusternährungsset unterstützen dabei. Professionelle Beratung und Anpassungen sind essentiell. Eltern sollten diese Techniken lernen und das Gewicht des Babys im Auge behalten.
Unter den Zufütterungstechniken sind wichtig:
- Becherfütterung: Weniger invasiv und befriedigt das Saugbedürfnis gut.
- Fingerfütterung: Gut für Babys mit körperlichen Hindernissen.
- Brusternährungsset (BES): Hilft bei zu wenig Milch, zum Wiederanregen der Milchproduktion oder nach einer Brustoperation.
Saugverwirrung ist ein großes Thema beim Zufüttern. Es sollte am besten in den ersten Lebenswochen starten. Kunststoffsauger können Saugverwirrung und frühes Abstillen verursachen.
Mit Zufütterungsstrategien lässt sich eine Trinkschwäche ausgleichen. Sie erhalten die Stillvorteile. Viele Mütter sind glücklich mit dem Brusternährungsset. Andere bevorzugen verschiedene Methoden.
Fazit
Es ist sehr wichtig, beim Stillen bewusst und verantwortungsvoll zu sein. Das hilft dem Wohlbefinden von Mutter und Kind. Ärzte in babyfreundlich zertifizierten Krankenhäusern dürfen nur zufüttern, wenn es wirklich nötig ist. Sie sollten auch darauf achten, wie sie einen zu hohen Gewichtsverlust bei Babys verhindern können.
Etwa 10% der Babys verlieren mehr als 10% ihres Startgewichts. Dies führt oft zu einer Notwendigkeit der Zufütterung.
Ein gutes Verhältnis von Personal zu Patienten ist entscheidend. Es hat direkte Auswirkungen auf die Stillunterstützung. Neugeborene, die viel Hautkontakt haben, weinen viel weniger. Dies zeigt, wie wichtig Nähe und Bonding sind. Bonding-Shirts können Müttern helfen, sich besser um ihre Babys zu kümmern.
Zufütterungsmethoden sollen das Stillen unterstützen. Brusternährungssysteme sind sehr hilfreich. Sie erhalten die natürliche Saugebewegung und verhindern, dass Babys beim Stillen zu müde werden. Die Auswahl der Zufütterungsmethode muss auf langfristige Stillziele und Babys Bedürfnisse abgestimmt sein. Frühes Flaschenfüttern sollte vermieden werden. Es kann zur Saugverwirrung und Brustverweigerung führen.
Erfolgreiches Zufüttern hängt von guter Begleitung des Gesundheitspersonals ab. Auch die richtige Nutzung der Zufütterungsmethoden ist wichtig. Dadurch bleibt die Stillbeziehung gesund. Das fördert das Wohlbefinden von Mutter und Kind langfristig.